Montag, 1. Juni 



Heute wollen wir nach Brjánslækur und von dort mit der Fähre über den Breiðafjörðurnach Stykkishólmur 

Für kurze Zeit hat der Wind sich gelegt und macht damit den Morgen sehr angenehm. Aber bald frischt er erneut auf, eher noch kräftiger als gestern. Unser Wohnmobil wackelt manchmal ganz schön. Die Fahrt zur Fähre ist nicht weit, nur circa 50 km. Trotzdem schaffen wir es nicht, um 12:15 Uhr am Anleger zu sein und müssen darum bis 19:00 Uhr auf die nächste Fähre warten.  

Die Fahrkarten werden in einem kleinen Imbiss verkauft, und die beiden Damen, die dort arbeiten, geben sich große Mühe, mit dem Computer zurecht zu kommen. Es scheint sehr kompliziert zu sein ;-).  

Als wir endlich die Tickets haben, suchen wir uns einen netten Stellplatz mit Blick auf das Meer und relaxen ein wenig. Ulrich liest, ich schreibe Tagebuch.


Hier am
Brei
ðafjörður gibt es breite Sandstrände, und bei einem Spaziergang heute Morgen konnten wir unsere Sturmfestigkeit testen. So einen starken Wind haben wir noch nicht erlebt. Man konnte sich gut anlehnen und musste ständig sehr konzentriert laufen. Eine kleine Unachtsamkeit, und schon hatte der Wind einen ein paar Meter weiter oder zurückgeschoben. Der gar nicht mal besonders trockene Sand wurde flach über den Strand gewirbelt und fühlte sich auf der Haut wie viele heftige Nadelstiche an … aber es hat Spaß gemacht.



 

Im Laufe des Nachmittags frischt der Wind noch weiter auf. Von Touring Cars kommenWarn- SMS mit dem Hinweis, dass gar nicht mehr gefahren werden dürfe. Morgen auf dem Campingplatz werden wir hören, dass noch vor kurzer Zeit hier ein Wohnmobil umgekippt ist. Auch unser Auto schwankt bedenklich und wird manchmal förmlich durchgerüttelt, so dass wir noch einmal den Stellplatz wechseln. Das macht es aber auch nicht besser. 

Nachdem wir gegessen haben, fahren wir dann lieber doch schon mal zum Fährhafen. Wir freuen uns nicht gerade auf die Überfahrt, so richtig sturmerprobt und seefest fühlen wir uns nicht. Aber es hilft ja nichts - die Alternative wäre, mehr als 250 Kilometer lang um den Fjord herumzufahren, und das ist bei diesem Sturm auch keine Option.

 
 

Am Anleger wartet auch schon ein anderes Wohnmobil - aus Görlitz. Wir werden dem Paar im Laufe der Reise noch ein paar Mal begegnen. 

Mit uns fahren nur noch ein paar wenige andere Autos auf das Schiff, und der Kapitän versichert, dass wir trotz der rauen See eine sichere Überfahrt haben werden. Also setzen wir uns ans Fenster, schauen auf den Horizont und bemühen uns, nicht seekrank zu werden. Und das klappt auch ganz gut. Letzten Endes können wir nicht unterscheiden ob es uns wirklich ein wenig schlecht geht oder ob das nur die Angst davor ist.

 




In Flatey steigen noch ein paar Leute zu, und um kurz vor 22:00 Uhr sind wir dann in Stykkishólmur. Wir fahren direkt zum Campingplatz, den wir dank MapsMe einmal mehr sofort finden. Er ist deutlich belebter als die Übernachtungsplätze, die wir bisher hatten. Ich glaube, der einsame Teil des Urlaubs ist vorbei.