Mittwoch, 27. Mai 


Nachdem das Auto "gerichtet" ist, Toilette und Grauwassertank geleert und der Frischwassertank gefüllt sind, geht es weiter. An der Tankstelle füllen wir noch den Tank auf und tauschen die leere gegen eine volle Gasflasche
, bevor uns in Richtung Mývatn auf den Weg machen. Wir müssen etwas Zeit "totschlagen". Wir wollen gern nach Grimsey, und die nächste Fähre fährt erst wieder am Freitag von Dalvik aus. So kommen wir also doch noch zum Mývatn, der als ausgesprochenes Touristenziel zunächst gar nicht auf unserem Plan stand. 

Interessanter als der Mývatn selbst, der unbestritten sehr schön ist, sind die vulkanischen Aktivitäten in seiner Nähe. Im Solfatarenfeld Hverir können wir hautnah fühlen und riechen, auf was für einer dünnen Erdkruste wir uns bewegen. Es zischt, dampft und brodelt, und es riecht deutlich nach faulen Eiern. Es ist auf eine subtil bedrohliche Art äußerst faszinierend.

 







 


In der Nähe gibt es
auch ein Geothermiekraftwerk. In einem weitläufigen Hochtal ist hier an vielen Stellen die Erde aufgebohrt (teilweise bis zu 2 km tief) und der durch Erdwärme erzeugte Dampf wird über ein weit verzweigtes Rohrsystem zu den Kraftwerksturbinen geleitet.

Mitten auf einem kleinen Parkplatz steht eine Dusche , die offensichtlich permanent in Betrieb ist - und es kommt tatsächlich warmes Wasser heraus! Skurril!

 

Auf dem Kraftlakann man am Kraterrand entlang laufen. Der Kratersee (Maar Viti) ist noch zugefroren. Es ist lausig kalt und man kann sich gar nicht vorstellen, dass dieser Berg einmal Feuer und Asche gespuckt haben soll.Die isländische Mythologie ortet hier Eingängezur Hölle.



 

Unser Weg führt uns weiter am Goðafoss vorbei bis nach Grenivik, wo wir heute übernachten wollen. Zufällig erwischen wir eine Nebenstraße, die an einem kleinen Fluss entlang führt, eine ganz reizende Strecke. Hier sind mehrere Höfe, die Reiterferien anbieten.


Grenivik
selbst ist ein sympathischer und offensichtlich nicht armer Ort. Hier wohnen - nach den teuren Autos vor den gepflegten Häusern zu urteilen - Menschen mit etwas mehr Geld. 

Der Campingplatz ist recht schön. Wir sind die ersten Gäste in diesem Jahr, wie uns der junge Mann im Schwimmbad erzählt.

 


Wie in vielen anderen Orten auch, liegt der Campingplatz direkt neben dem Schwimmbad, wo man sich auch jeweils anmelden muss. Im Außenpool tummeln sich viele Kinder. Wenn das Wasser warm genug ist, sind wohl Außentemperaturen von unter 5°
Cel
kein Problem. 

Wir verkriechen uns allerdings lieber in unser Auto und machen es uns gemütlich. Die ganze Nacht über prasselt der Regen auf unser Dach.