Dienstag, 26. Mai 

Auch am Morgen wirkt Raufarhöfn nicht einladender. Das Duschen ist für Ulrich etwas schwierig, weil es keinen Duschschlauch gibt, ansonsten sind die Waschräume aber recht sauber - und wir sind ja nicht zwingend auf externes Duschen angewiesen. Mit vollem Wasser- und leeren Abwassertanks sind wir zwei Tage autark, ohne uns einschränken zu müssen. Bei entsprechend sparsamem Umgang würde es sicher auch noch einen Tag länger gehen. 

Wir fahren heute weiter nach Norden, und einen ersten Stopp legen wir am nördlichsten Leuchtturm Islands ein. Er liegt auf 66°32' nördlicher Breite, ganz knapp südlich des Polarkreises.

 

Hier brüten Eiderenten und Küstenseeschwalben. Laut schreiend versuchen insbesondere die letzteren, uns von den Gelegen zu vertreiben bzw.davon abzulenken.


Wir gehen nicht ganz bis zum Leuchtturm:
Das letzte Stück führt über einen Damm aus aufgeschütteten Felsen und groben Steinen. Es ist recht schwierig zu laufen, und der Leuchtturm selbst bietet nichts, außer dass man sagen kann, man sei dagewesen.


Also fahren wir weiter. Unser eigentliches Ziel heute sind die Vogelfelsen bei
Nupskatla
. Hier befindet sich eine von zwei Basstölpelkolonien(Súla) auf Island. Außerdem brüten hier (außer Möwen und Eissturmvögeln, die in jedem Fels zu finden sind) noch Dickschnabel- und Trottellummen und Alke (Stuttnefia, Langvía und Álka), und auch ein paar Papageientaucher (Lundi) sind da.

   


Der Weg zu den Felsen ist allerdings nicht einfach. Nach ca. 7 km Waschbrettpiste beginnt ein relativ kurzer Wanderweg, der allerdings etwa 300 Meter über einen Schotterwall führt. Das Laufen ist sehr anstrengend, aber die Mühe lohnt sich. Nachdem wir noch die Klippen
erstiegen haben, befinden wir uns direkt gegenüber der zwei Vogelfelsen.


   







 


Wir sitzen (gut eingepackt, denn es ist ziemlich kalt) eine ganze Weile im Gras und beobachten das bunte Treiben vor uns. Als die Kälte dann doch durch die mehreren Lagen Hosen hindurchkriecht, machen wir uns wieder auf den Rückweg.
 

Wir fahren noch weiter bis Húsavík, wo wir übernachten.  

Es ist ein sympathischer Ort mit einem netten Hafen, von dem auch Whale-Watching-Boote starten. Wir überlegen kurz, ob wir für morgen solch eine Tour buchen sollen, aber das Wetter ist unbeständig, und es ist sehr kalt. 

Heute essen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub nicht "zu Hause", sondern in einem netten Restaurant am Hafen. Der Anlass passt, denn es ist Ulrichs Geburtstag. Es gibt frisch gefangenen Meersaibling - sehr lecker!